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Ordensburg Rehden (Zamek w Radzyniu Chełmińskim)
Radzyń Chełmiński
Wojwodschaft Kujawsko-Pomorskie
Polen
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GPS: +54° 0' 55.46", +21° 16' 0.49" |
Beschreibung:
Ordensburg:
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Komturssitz. Vierfluegelige Kastellburg ueber quadratischem Grundriss mit Ecktuermen, Bergfried und Dansker. Feldsteinfundamente, aufgehendes Mauerwerk Backstein im Wendischen Verband bei Kellergeschoss des Suedfluegels, uebrige Mauern im Gotischen Verband. Ruine.
Prof. Chr. Herrmann: Mittelalterliche Architektur im Preussenland, Petersberg 2007
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Mit dem Bau der Burganlage begann der Deutsche Orden im Jahre 1234, diese wurde nach Fertigstellung Sitz eines Komturs. Peter von Dusburg berichtet in seiner Chronica Terre Prussie:
"Im Jahre des Herrn 1234, als die Prussen schon aus dem Kulmerland vertrieben waren, sammelte der Meister Bruder Hermann ein Heer aus Bruedern und Bewaffneten und erbaute die Burg Rehden am Rande der Wildnis, die zwischen dem Land Pomesanien und dem Kulmerland lag, an der Stelle, wo die Prussen staendig angriffen und der Zugang zum Kulmerland war."
Die gesamte Wehranlage bestand aus drei wehrhaften Bereichen, der Burg am westlichen Ufer des Schlossees - dem Sitz des Komturs und des Konvents - sowie den beiden Vorburgen im Sueden und Osten. Das Ganze war von breiten und tiefen Wassergraeben umgeben, die wiederum von einer aeusseren Mauer eingeschlossen waren. Im Osten was das Konventshaus ausserdem von einer 12 m hohen Mauer umgeben. Die Ordensburg Rehden zaehlte zu den groessten und am besten bewehrten Burgen des Deutschen Ordens.
Das Hochschloss entstand auf einem regelmaessigen viereckigen Grundriss mit den Ausmassen 52,8 x 52,1 m. Der Innenhof besass die Form eines Quadrats. In den Ecken des Bauwerks standen vier identische quadratische Tuerme, deren Hoehe 36 m betrug und die leicht vor die Mauerlinie geschoben waren. Im Nordwesten des Innenhofs errichtete man einen maechtigen, achteckigen, mehrgeschossigen und freistehenden Bergfried. Dieser ragte hoch ueber dem Dachfirst auf und endete mit einer ihn umgebenden Plattform, von wo aus man angeblich die Nachbarburgen in Briesen und Graudenz sehen konnte. Im Westen des Hochschlosses befand sich der Dansker, der mit der Burg ueber einen Arkadengang verbunden war. In das Hauptgebaeude der Burganlage gelangte man nur vom Norden entlang des oestlichen Burgfluegels ueber die beiden mit Zugbruecken verbundenen Vorburgen.
Die Burg Rehden unterschied sich grundsaetzlich nicht von den anderen Konventsburgen des Deutschen Ordens. Davon zeugen die Raumordnung und das Hauptgeschoss der Burg, insbesondere der Sued- und Ostfluegel. Im oestlichen Teil des Hauptgeschosses befand sich die Heilig-Kreuz-Kapelle. Es war ein einschiffiger Raum mit einem dreijochigen Sterngewoelbe und einem zweiwandigen Chorabschluss, dem Presbyterium. In der unmittelbaren Nachbarschaft befanden sich der Kapitelsaal und das Dormitorium. Der Kapitelsaal besass, aehnlich wie die Kapelle, ein dreijochiges Sterngewoelbe. Die Portale und das Innere des Kapitelsaals waren mit aufwaendigen Verzierungen geschmueckt. Im westlichen Teil des Suedfluegels lag der Remter. Dieser Saal wurde mit einem Kreuzrippengewoelbe abgeschlossen. Im Nordfluegel befand sich die Firmarie, waehrend im Westfluegel die Komturswohnung und der zum Dansker fuehrende Gang lagen. Alle im Hauptgeschoss liegenden Raeume waren auf der Innenhofseite mit einem hoelzernen Gang verbunden.
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Historisches Bild- und Kartenmaterial (Auswahl): |
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Messtischblatt 1909
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Lageplan nach Steinbrecht 1884
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Rekonstruktionsskizze Steinbrecht 1884
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Ansichtskarte um 1900
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Ansichtskarte um 1900
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Verbunden mit der Ordensburg Rehden ist auch die Geschichte des Martin von Golin, der hier im Dienst des Deutschen Ordens stand. Von der Herkunft wohl ein im Kulmerland geborener adliger Pruzze, gerieten er und seine schwangere Schwester nebst vielen anderen nach der fuer den Orden verlorenen Schlacht am Rensensee 1244 in die Gefangeschaft aufstaendischer Pruzzen. Nachdem seine Schwester von diesen brutal getoetet wurde und er sich befreien konnte, war sein weiteres Leben bestimmt von Rache und dem Kampf gegen die Pruzzen. Er bot dem Orden in Rehden seine Dienste an und nahm an vielen Gefechten und Kriegszuegen teil. Peter von Dusburg berichtet darueber mehrfach in seiner Chronica Terre Prussie aus dem 14. Jahrhundert.
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Zeittafel:
1224
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Erwaehnung des Ortes Rehden
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1234
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Errichtung der Burg
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1251
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Erste Erwaehnung eines Komturs
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1410/11
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Eroberung durch polnische Truppen, spaetere Belagerung durch den Deutschen Orden
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1444
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Kreuzgang und Daecher sind ruinoes
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1454
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Einnahme der Burg durch den Preussischen Bund
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1456
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Erfolglose Belagerung durch den Deutschen Orden
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1772-1837
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Teilabbruch auf Grund von Beschaedigungen in den Nordischen Kriegen
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1836
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Restaurierungsarbeiten
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1961/66
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teilweise Restaurierung
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Fotos und Panoramen:
Album mit 30 Fotos
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vor Ort
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2007
2011
2012
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interaktive Panoramen (www.panoramaburgen.de)
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Burgtor
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Ostmauer
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Burghof
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Kapelle
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Suedwestecke
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Literaturauswahl:
Herrmann, Christofer:
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Mittelalterliche Architektur im Preussenland, Petersberg 2007
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Herrmann, Christofer:
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Burgen im Ordensland, Wuerzburg 2006
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Borchert, Friedrich:
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Burgenland Preussen, Muenchen/Wien 1987
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Borchert, Friedrich:
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Burgen, Staedte, Deutsches Land, Essen 1991
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Torbus, Tomasz: |
Die Konventsburgen im Deutschordensland Preussen, Muenchen 1998
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Jackiewicz-Garniec, M.:
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Zamki państwa krzyżackiego, Olsztyn 2006
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Turnbull, Stephen:
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Tannenberg 1410 - Disaster for the Teutonic Knights, 2003
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Clasen, Karl Heinz:
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Die mittelalterliche Kunst im Gebiete des Deutschordensstaates Preussen - Die Burgbauten, Muenchen 1927 |
Dusburg, Peter von: |
Chronik des Preussenlandes (Chronica Terre Prussie), Darmstadt 1984 |
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Google Maps:
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Satellitenbild |
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www.burgen-im-ordensland.de
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