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Beschreibung:
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Die Turmburg Wack im frueheren Kirchspiel Klein-St. Marien in Wierland an der Grenze zur Deutschordensvogtei Jerwen wurde bereits um 1370 errichtet und hat bis heute weitestgehend den Originalzustand bewahrt. Erbaut wurde der Turm von der Familie Wacke (de Wackede); diese waren schon 1286 daenische Lehnstraeger, danach dann Vasallen des Livlaendischen Ordens. Das wehrhafte Bauwerk steht auf einem quadratischen Grundriss von ca. 10 m Seitenlaenge und enthaelt vier Stockwerke mit je einem Raum.
Genutzt wurde die Burg vermutlich nur in kriegerischen Zeiten zur Sicherheit und Verteidigung; ansonsten wohnte der Vasall wohl mit seiner Familie und den Bediensteten in den frueher vorhandenen, archaeologisch nachgewiesenen Holzhaeusern auf dem Burggelaende. Urspruenglich war der Turm noch durch einen Graben und eine umlaufende Mauer geschuetzt, von denen sich nur ganz geringe Reste erhalten haben.
Das mit einem Mittelpfeiler versehene Kellergeschoss war durch eine sehr enge Mauertreppe mit den oberen Stockwerken verbunden. Dieses wurde sehr wahrscheinlich als Lagerraum genutzt, das darueberliegende enthielt Verwaltungsraeume, waehrend das dritte mit dem urspruenglichen Hocheingang als Wohnbereich angelegt war. Hier befinden sich noch heute die Feuerstelle, ein Aborterker und Alkoven als Schlafgelegenheiten. Das oberste Stockwerk diente der Verteidigung und als Wachraum. Die beiden unteren Geschosse haben gewoelbte Decken, die darueberliegenden sind mit Holzbalkendecken ausgestattet. Die Mauerstaerken des Turms liegen zwischen 1,30 m - 2,40 m, im oberen Bereich noch bei 1,00 m. |
Historisches Bild- und Kartenmaterial (Auswahl): | |||||
Letzter Besitzer des Gutes von 1744-1919 mit 1.620 Hektar Hofesland, 1.450 Hektar Bauernland und 13,98 Haken war die Familie von Rennenkampff. Mitglieder dieser Familie besuchen auch heute noch diesen alten Familiensitz, wie Eintraege im Gaestebuch zeigen. Der Burgturm Wack wurde 1986 umfassend restauriert und kann im Rahmen einer Fuehrung besichtigt werden. Im Erdgeschoss ist eine kleine Ausstellung ueber Burg und Gut untergebracht, die sich auch der Geschichte der Rennenkampffs widmet. Bei Loewis of Menar, der ansonsten in seinem Burgen-Lexikon aus dem Jahr 1922 alle steinernen Burgbauten Alt-Livlands akribisch aufgelistet hat, wird die Burg Wack kurioserweise mit keinem Wort erwaehnt.
Burg Wack ist in der offiziellen Denkmalschutzliste Estlands unter der Nummer 16092/448 seit 04.08.1998 als architektonisches Denkmal erfasst. |
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Zeittafel:
um 1370 |
Errichtung der Turmburg durch die Familie Wacke |
16. Jh. | im Besitz der Familie von Wedewes |
1623-1645 | im Besitz der Familie von Bremen |
1645-1662 | im Besitz der Familie von Anrep |
1662-1675 | im Besitz der Familie von der Pahlen |
1675-1698 | im Besitz der Familie von Budberg |
1698-1744 | im Besitz der Familie von Helffreich |
1744-1919 | im Besitz der Familie von Rennenkampff |
1986 | Restaurierung |
Fotos und Panoramen:
Album mit 26 Fotos |
vor Ort |
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2008 2012 |
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interaktive Panoramen (www.panoramaburgen.de): | ||
Hofseite |
Erdgeschoss (HDR) |
Erstes Obergeschoss (HDR) |
Zweites Obergeschoss (HDR) |
Hangseite |
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Literaturauswahl und Links:
Loewis of Menar: | Burgen-Lexikon fuer Alt-Livland, 1922 |
Tuulse: | Die Burgen des Deutschen Ritterordens in Lettland und Estland, 1942 |
Fahne: |
Livland - Ein Beitrag zur Kirchen- und Sittengeschichte, 1875 Reprint |
Miltitzer, Klaus: |
Die Geschichte des Deutschen Ordens, Stuttgart 2005 |
Turnbull: |
Crusader Castles of the Teutonic Knights (2), New York 2004 |
Borowski, Tomasz: | Miasta, zamki i klasztory - Inflanty, Warschau 2010 |
Helme, Mart: | Eestimaa Linnuste Teejuht, 2003 |
Urban, William: | Teutonic Knights - A Military History, Reprint 2011 |
Chroniken aus dem 14. Jahrhundert: |
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Heinrich v. Lettland: |
Livlaendische Chronik (Uebersetzung Bauer), Darmstadt 1959 |
Unbekannt: |
Livlaendische Reimchronik (Ausgabe Pfeiffer), Stuttgart 1844 |
Hermann v. Wartberge: |
Chronicon Livoniae (Ausgabe Strehlke), Berlin/Riga 1864 |
Google Maps: |
Satellitenbild |
www.burgen-im-ordensland.de